Förderkreis Kleinkunst und Kultur Bensheim
– Kultur für Sie!

Programm Herbst 2025

 

New Orleans Originals
Jazz-Keller im PIPAPO
Sonntag, 19.09.2025

Beginn: 19 Uhr · Einlass: 18 Uhr

vorverkauf.pipapo-kellertheater.de


Christian Seeger (Klarinette)
Heiko Hubmann (Trompete)
Florian Hofmann (Banjo)
Garrelt Sieben (Sousaphon)

Der Name der New Orleans Originals spricht für sich, möchte man meinen: Stilecht, gut gekleidet und mit dem Sound der 1920er Jahre präsentieren sich die Musiker auf der Bühne. Aber spätestens das zweite Hinhören zeigt, dass sich mehr hinter den New Orleans Originals verbirgt als das Erwartbare. Die vier Musiker, die mit akademischer Hingabe und einem Augenzwinkern gleichermaßen Klassiker von Louis Armstrong, King Oliver, Bix Beiderbecke und deren Zeitgenossen interpretieren, wagen sich entschieden an Neues – mit Arrangements aktueller Popsongs, die das Repertoire erweitern und mehr als 100 Jahre nach der Entstehung des New-Orleans-Jazz die Brücke zur heutigen Zeit schlagen.

Dafür sorgen nicht zuletzt die musikalischen Charakterzüge, die die Herren auf der Bühne einbringen. Christian Seeger vereint an seiner Klarinette virtuose Spielfreude und dezente Einflüsse des Blues mit klassischer Tongebung und feinfühligem Satzspiel. In den Trompetensoli schwingt stets die moderne Leichtigkeit mit, die dem (zu Unrecht!) angestaubten Image des New-Orleans-Jazz einen ganz eigenen Glanz verleiht. Florian Hofmann beweist als Mann für den Rhythmus am Banjo ein hohes Maß an Energie, Stilsicherheit und messerscharfer Akzentuierung; klanglich steuert er genau die richtige Prise Nostalgie und Charme der goldenen 20er Jahre bei. Zu guter Letzt bildet Garrelt Sieben mit seinem imposanten Sousaphon das Fundament der Band: Als Verbindungsglied zwischen Banjo und den beiden anderen Bläsern meistert er seine Rolle mit satten Basstönen, schiebend und voller Wärme, mit Leichtigkeit – und das, obwohl sein Instrument schwer auf den Schultern lastet.

Wie gut diese Symbiose aus Alt und Neu funktionieren kann, haben die New Orleans
Originals auf ihrem im Mai 2021 veröffentlichten Album „I’ll Fly Away“ für die Ewigkeit festgehalten. Im Klanggewand des New Orleans Jazz stehen Werke großer Meister wie Duke Ellingtons „Creole Love Call“ auf harmonische Weise Schulter an Schulter mit beispielsweise dem Hit „Love yourself“ von Justin Bieber und Ed Sheeran oder dem Popklassiker „So Lonely“ von The Police, aber auch Eigenes ist zu hören: Garrelt Sieben komponierte für die Band „Carrousel du Sud“ und beweist damit abermals, dass New-Orleans-Jazz hochspannend und aktuell wie eh und je ist.


Aerial
Jazz-Keller im PIPAPO
Sonntag, 19.10.2025

Beginn: 19 Uhr · Einlass: 18 Uhr

vorverkauf.pipapo-kellertheater.de


Alexandra Lehmler (Sopran-, Alt-, Baritonsaxofon)
Frank Tortiller  (Vibraphon)

Gemäß der Encyclopedia Britannica steht das englische Adjektiv aerial, für Dinge oder Handlungen, die sich in der Luft oder auch mittels eines Flugzeuges oder eines anderen Flugkörpers durchgeführt werden. Das Nomen Aerial dagegen bezeichnet neben akrobatischen Kunststücken auch Antennen.

Aerial, das Duo-Projekt der Saxophonistin Alexandra Lehmler und des Vibraphonisten Franck Tortiller evoziert die Luft mit ihrer Grenzenlosigkeit als das Medium, in dem die Musik passiert. Oft scheint das Ineinander der schwebenden Klänge des Vibraphons und der melodischen Girlanden des Saxophons direkt in der Luft angesiedelt zu sein und die Kapriolen, die sie schlagen, erinnern an Salti, Schrauben und Ähnliches. Und die vielschichtige Kommunikation, die dieser Musik zugrunde liegt, deutet auf die besonders gut abgestimmten Antennen und den Überblick den beiden Musiker:innen über die stilistischen Weiten ihres Fachs.


Barbara Barth & David Plate Duo
Jazz-Keller im PIPAPO
Sonntag, 30.11.2025

Beginn: 19 Uhr · Einlass: 18 Uhr




Barbara Barth (Gesang)
David Plate (Gitarre)

Während einer kreativen Phase (2019/2020) des Kölner Blue Art Orchestras, bei der die Sängerin Barbara Barth und der Gitarrist David Plate als Gäste mitwirkten, entdeckten sie, dass sie eine gemeinsame Leidenschaft für die gleiche Art von Jazzstandards teilen - nämlich speziell für solche, die nicht nur Geschichten erzählen, sondern auch selbst ein Stück Jazzgeschichte repräsentieren. Als der Lockdown ihre musikalischen Aktivitäten bald darauf einschränkte, bot sich für die beiden Musiker*innen die natürliche Gelegenheit, ihre gemeinsame musikalische Begegnung im Duo fortzusetzen. In dieser Form – und gerade in Zeiten des Rückzugs – tauchten sie tief in das Repertoire klassischer Jazztitel ein, die über Jahrzehnte hinweg nichts von ihrer Faszination und ihrem Charme eingebüßt haben. Nach  mehreren intensiven Sessions, in denen sie gemeinsam probten, arrangierten, improvisierten und schließlich aufnahmen, entstand ein Programm voller liebevoll interpretierter Titel. Mit einer Mischung aus vertrauten und weniger bekannten Stücken, bietet das Duo einen außergewöhnlichen und lebendigen Blick auf das Jazzrepertoire. Der  Programmtitel „Interplay“ spiegelt dabei ein zentrales Element ihres Zusammenspiels wider: das spontane, kreative Gestalten im Moment, bei dem das gemeinsame Schaffen im Vordergrund steht. Ein spannender Dialog in der zeitlosen Welt des Jazz, bei dem so manche der selten gespielten Kompositionen selbst für eingefleischte Jazzfans eine faszinierende Neuentdeckung darstellen könnte.